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Interview von schulstruktur.com mit dem Sächsischen Staatsminister für Kultus und Sport, Prof. Dr. R


"Die Schule und die Lehrer stellen oft den Mülleimer für alle Probleme in der Gesellschaft dar."

schulstruktur.com: Im Zuge der Diskussion über Ursachen und Folgen einer vermeintlichen Qualitätskrise des deutschen Schulsystems bringen Kritiker des gegliederten Schulwesens vor, Kinder in Deutschland würden zu früh in schulformspezifische Schubladen einsortiert. Es sei sozial gerechter, wenn Kinder länger gemeinsam lernen könnten. Neue Schulformen wie die Gemeinschaftsschule sollten das bestehende Schulsystem schrittweise ersetzen. Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in einem längeren gemeinsamen lernen? Wöller: Einer verlängerten Grundschulzeit auf 6 Jahre können wir nichts abgewinnen. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass längeres gemeinsames Lernen die schwachen Schüler stärkt und Starke weiter verbessert. Es gibt nicht den Einheitsmenschen, deshalb kann die Einheitsschule nicht förderlich sein. Wir setzen auf ein klares und durchlässiges Schulsystem sowie eine individuelle Förderung der unterschiedlichen Stärken und Talente von Schülern. Die Entscheidung für eine bestimmte Schulart darf zu keinem Zeitpunkt eine abschließende sein. In Sachsen ist das gemeinsame Lernen bereits in der Mittelschule umgesetzt. schulstruktur.com: Der Blick auf die föderalen Schulstrukturen mit einer Vielzahl neuer Schulformtypen und -bezeichnungen führt selbst bei Experten zunehmend zu Stirnrunzeln. Vielfalt für die Einen, nicht akzeptabler Flickenteppich für die Anderen. Wie lautet Ihre Meinung und welchen realisierbaren Weg sehen Sie, bundesweit mehr Annäherung und Vergleichbarkeit herbeizuführen? [...]

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